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Dokumentation
Produktionsdaten
Abbildung:
Titel:"Mein Körper gehört mir!" Bereich: Bildungstheater
Medienart:Anderes Produkt
Herausgeber:theaterpädagogische werkstatt gGmbH, Osnabrück 
Autor: Anna Pallas, Reinhard Gesse 
Hersteller-Land:Deutschland 
Hersteller-Ort:Osnabrück 
Hersteller-Jahr:1994 ff 
Produktumfang:3-teiliges Theaterprogramm, also drei Schulstunde pro Klasse 
Begleitmaterial:Pädagogisches Begleitmaterial zur Aufarbeitung und Vertiefung der Themenstellung „Prävention von sexueller Missbrauch an Kindern“. 
Systemvoraus-
setzungen:
ISBN/
Mediennummer:
Inhalt
Abstract:„Mein Körper gehört mir!“ ist ein interaktives Theaterprogramm in drei Teilen (pro Teil 45 Minuten Aufführungszeit) die Jungen und Mädchen der dritten und vierten Grundschulklassen in altersgemäßer Sprache an die Thematik des sexuellen Missbrauchs heranführt. 
Inhalt:Das pädagogische Konzept des Theaterprogramms „Mein Körper gehört mir!“ ist eine interaktive Szenencollage, die von der theaterpädagogischen werkstatt gGmbH in Osnabrück entwickelt wurde und mit der seit nunmehr siebzehn Jahren vor allem Kinder der dritten und vierten Grundschulklassen über Ja- und Nein-Gefühle, sexuellen Missbrauch, Möglichkeiten zum Selbstschutz sowie Hilfsangebote aufgeklärt werden. Es wird heute von etwa hundert Schauspielern in großen Teilen von Deutschland, sowie in Regionen Österreichs, Lichtensteins und der Schweiz gespielt und von ca. 150.000 Kindern im Jahr gesehen. Das Programm wird den Schülerinnen und Schülern im Klassenverband von einem Team, bestehend aus einem Mann und einer Frau, vorgeführt. Es ist aufgeteilt in drei aufeinander aufbauende Teile, die im Abstand von jeweils einer Woche gespielt werden. Neben Spielszenen zur Thematik wird mit den Kindern viel über das Gesehene gesprochen, ebenso ist ein Lied, der „Körpersong“, Teil des Präventionsprogrammes. „Mein Körper gehört mir!“ bietet die Möglichkeit, Kindern altersgemäß Wissen über die Problematik des sexuellen Missbrauchs und Möglichkeiten der Prävention zu vermitteln. Die Inhalte (sowohl die szenische Darstellung als auch die Interaktionsvorlagen) werden in Zusammenarbeit mit Pädagogen regelmäßig überarbeitet und durch weitere Themenbausteine ergänzt. So wird gewährleistet, dass das Programm den sich ändernden Lebensbedingungen und Herausforderungen der Kinder angepasst bleibt. Da die Aufführungen allein Kindern keinen ausreichenden Schutz vor sexuellem Missbrauch bieten können, sind sie in ein Gesamtkonzept eingebunden, dass sowohl Informationsveranstaltungen für Eltern als auch Fortbildungen für Lehrkräfte umfasst. Letztere werden zeitlich parallel an teilnehmenden Schulen durch ortsansässige Beratungsstellen durchgeführt. Darüber hinaus hat die theaterpädagogische werkstatt gGmbH eine Arbeitsmappe entwickelt, die von pädagogischen Fachkräften im Unterricht zur Vor- Nachbereitung des Theaterprogramms eingesetzt werden. Das Präventionsprogramm hat zwei wesentliche Ziele: 1. Mädchen und Jungen werden durch die Vermittlung von Informationen sowie Handlungskompetenzen befähigt bei sexuellem Missbrauch angemessen zu handeln. 2. Die erwachsenen Bezugspersonen der Kinder werden durch die Vermittlung von Informationen und Handlungskompetenzen befähigt, die Kinder zu stärken und ihnen beim Vorkommen von sexuellem Missbrauch zu helfen. „Mein Körper gehört mir!“ erhält seit Jahren viele positive Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrern, der Fachwelt und den Medien. Es gibt immer wieder einzelne Fallaufdeckungen. Die Spielszenen in den drei Teilen des Programms werden mit steigender Problemhärte die unterschiedlichen Facetten sexueller Gewalt erarbeitet. Die Kinder erleben leicht nachvollziehbare Spielszenen, die ihnen die Identifikation mit den Akteuren und dem Gezeigten erlauben. Sie werden ermutigt ihre Gefühle wahrzunehmen, zu äußern und ihnen zu folgen. Die drei Geschichten des ersten Teils (sanftes und grobes Haarekämmen, eine Fahrt im Bus mit ungewollter Umarmung durch einen Fremden, eine unachtsame Berührung beim Tennisunterricht) thematisieren Gefühlswahrnehmungen bei körperlichen Grenzüberschreitungen. Das Bewusstmachen und deutliche Unterscheiden zwischen Ja- und Nein-Gefühlen sensibilisiert die Selbstwahrnehmung der Kinder. Wann ist eine Berührung schön? Wann wird sie unangenehm? Was mache ich, damit etwas aufhört? sind die Fragen, die spielerisch thematisiert und mit den Kindern diskutiert werden. Ziel ist, die Kinder darin zu bestärken ihren Gefühlen zu vertrauen, danach zu handeln und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen. Im zweiten Teil des Programms wird am Beispiel einer Geschichte mit einem Exhibitionisten, der sich an der Schule in einem Auto zeigt, die Definition von sexuellem Missbrauch eingeführt. Die wichtige Frage, „Wer hat Schuld bei sexuellem Missbrauch?“ wird mit den Kindern anhand einer potentiellen Gefahrensituation diskutiert, die durch das Treffen mit einer Chatbekanntschaft entstehen kann. Schließlich lernen die Kinder Die Drei Fragen zu stellen um herauszufinden, ob sie mit jemandem mitgehen können oder nicht. 1. Habe ich ein Ja- oder Nein-Gefühl? 2. Weiß jemand wo ich bin? 3. Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche? Beispiele für „gute und schlechte Geheimnisse“ und was sie mit uns machen bilden den Einstieg in den dritten Teil, der sich mit sexuellem Missbrauch in der Familie befasst. Es wird gezeigt, wie wichtig es für ein betroffenes Kind ist, sich einem Menschen anzuvertrauen, auch wenn oft mehrere Versuche nötig sind, bis jemand seine Hilfe anbietet. So glaubt die Mutter dem Jungen nicht, dass der Bruder ihn sexuell belästigt. Und auch beim Trainer findet er keine Hilfe. Erst die Lehrerin glaubt ihm und bietet ihre Hilfe an. Durch die interaktive Spielform von „Mein Körper gehört mir!“ werden die Kinder zu Mitgestaltern des Programms. Ihre Fragen, Beiträge und Vorschläge zwischen den Spielszenen sind Teil des Konzeptes. Es werden gemeinsame Lösungen erarbeitet und Verhaltensweisen erlernt, mit denen sich Kinder in schwierigen Situationen sicherer fühlen können. Sie lernen, sich auf ihre Gefühle zu verlassen und bei Vertrauenspersonen Hilfe zu suchen. Mit „Lilly und Leo“ wird eine Adaption des Programmes für Kinder mit besonderem Förderbedarf in Hören und Lernen angeboten. Die Bedeutung und nachhaltig präventive Wirkung des Programms wurde u.a. durch die Heinrich Heine Universität Düsseldorf wissenschaftlich belegt.
Retrieval
Bildungsbereich:Schule, Primarstufe 
Bildungskategorie:ethische Bildung, gesundheitliche Bildung 
Ethik-
Themenfeld:
Systematik:Ethik, Grundschule, Psychologie
Auszeichnung
Auszeichnungs-Art:Comenius-EduMedia-Siegel und Comenius-EduMedia-Medaille 
Auszeichnungs-Jahr:2011 
Auszeichnungs-Ort:Berlin 
Bewertung
durchschnittliche
Bewertung:
20 Punkte - beispielhaftes didaktisches Multimediaprodukt – sehr gut (1)
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