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Dokumentation
Produktionsdaten
Abbildung:
Titel:Eine glückliche Zeit / Een Gelukkige Tijd - omtrent de Barneveldjoden / A happy time / omtret de Barneveldjoden
Medienart:Video-Kassette
Herausgeber: Nederlandse Programma Stichting, Hilversum; Produktion: Eddy Wijngaarde für Odusseia Films in Koproduktion mit der NPS (Nederlandse Programma Stichting, eine Rundfunktorganisation ohne Gewinnzwecke); Niederländisches Filmmuseum 
Autor: Hoogendijk, Oeke; Cohen, Paul (Regie und Kamera)  
Hersteller-Land:Niederlande 
Hersteller-Ort:Hilversum 
Hersteller-Jahr:1998 
Produktumfang:1 Video 
Begleitmaterial:Cover (fremdsprachlich, niederländisch) 
Systemvoraus-
setzungen:
Videotechnik 
Inhalt
Abstract:Der Videofilm für die Erwachsenenbildung und Jugendliche ab Sekundarstufe II beschäftigt sich mit dem Leben einer Gruppe von jüdischen Mitbürgern, der Barneveldgruppe, die im Gegensatz zu den im Nationalsozialismus verfolgten Juden, in den Niederlanden ein scheinbar sorgenfreies und exklusives Leben in einer Enklave führen konnten und mit daraus resultierenden "Schuldgefühlen".  
Inhalt:In dem 90 minütigen Videofilm wird die noch relativ unbekannte Geschichte der Barneveldgruppe erzählt. Als 1942 in den Niederlanden die Judenhverfolgung losbrach, schien eine Gruppe von ungefähr siebenhundert Juden gerade noch davon zu kommen. Während andere aus ihren Häusern geholt und in die Vernichtungslager abgeführt wurden, wurden die Barneveldgruppe im Schloß "De Schaffelaar" sowie einem Nebengebäude in Barneveld untergebracht. Alle diese "Barnevelder" sollten den Krieg überleben. Nach Kriegsende fühlten sie sich gezwungen, über ihr privilegiertes Schicksal zu schweigen. In dieser Videodokumentation erzählen sie zum ersten Mal ihre Geschichte. Der Videofilm "Eine glückliche Zeit" dokumentiert am Beispiel des Traumas der Mutter der Filmemacherin Oeke Hoogendijk ein Stück Kriegsvergangenheit. Die Mutter wollte nie über den Krieg sprechen, weil sie als Jüdin diese Schreckenszeit in der Barneveldgruppe überlebte. "Ich bin gegen diesen Film. Die Geschichte der Barneveldgruppe ist eine Ausnahme. Hunderttausende niederländische Juden wurden ermordert, eine Gruppe von siebenhundert hat es überlebt. Ich finde, daß man die große Gruppe betrachten muß, nicht das kleine Grüppchen, das gerettet worden ist." Mit dieser Aussage eines interviewten und geretteten Juden in die Kamera gesprochen, beginnt die Dokumentation "Eine glückliche Zeit" von Paul Cohen und Oeke Hoogendijk. Die Barneveldgruppe verdankte ihr Bestehen einer Initiative von K.J. Frederiks, dem ehemaligen Generalsekretär für Innere Angelegenheiten. Er bekam die Zustimmung der deutschen Machthaber, eine Liste mit "verdienstvollen jüdischen Niederländern" zusammenzustellen. Zusammen mit ihren Familien sollten sie von der Deportation in Konzentrationslager freigestellt werden. Wissenschaftler, Künstler, Ärzte und Industrielle bekamen so einen der begehrten Plätze auf der "Liste Frederiks". Aber es wurden auch hunderte Menschen abgewiesen. Der Film zeigt eine Vielzahl Archivdosen mit flammenden Bittbriefen, die ohne Begründung abgewiesen wurden. Die siebenhundert "Auserwählten" wurden Ende 1942, Anfang 1943 in Schloß Barneveld interniert. Die Dokumentation zeigt, wie dort ihr bisheriges Leben fortzuführen versuchten. September 1943 wurde die Gruppe doch nach Westerbork abtransportiert und ein Jahr später nach Theresienstadt. Alle Barnevelder, abgesehen von ein paar älteren, überlebten den Krieg. In dieser Videofilmdokumentation lassen neun Barnevelder mit ihrer Schilderung die Vergangenheit aufleben. Eine Interviewte sagt über das Leben im Schloß "Es war auf jeden Fall eine glückliche Zeit." Nostalgisch blicken die Barnevelder auf diese Zeit zurück, auf die Hauskonzerte, die Liebesabenteuer im idyllischen Schloßpark und die Revue, die noch am Vorabend ihres Abtransportes in Barneveld aufgeführt wurde. Aber sie berichten auch von ihrer Isolation und Zukunftsangst. Als sie letztendlich doch nach Westerbork und Theresienstadt deportiert werden, sehen sie von dort die Züge in die Vernichtungslager abfahren. Manchmal waren Freunde oder Verwandte dabei.
Retrieval
Bildungsbereich:Schule, Weiterbildung/Fortbildung, Erwachsenenbildung 
Bildungskategorie:interkulturelle Bildung, ethische Bildung, historische Bildung 
Ethik-
Themenfeld:
4. Gewalt und Ausgrenzung
6. Bürger und Gesellschaft
6.2. Die Gesellschaft für den Einzelnen
Schlagwort:Zeitgeschichte, Niederlande, Europa, Nachkriegszeit, Verfolgung, Holocaust, Nationalsozialismus, Unterrichtsmedium, Bildungsmedium, Ethik, Kultur, culture, Europe, Netherlands, history, education, ethics
Auszeichnung
Auszeichnungs-Art:Euromedia-Medaille 
Auszeichnungs-Jahr:1999 
Auszeichnungs-Ort:Wien 
Bewertung
durchschnittliche
Bewertung:
19.2 Punkte - beispielhaftes didaktisches Multimediaprodukt – sehr gut (1)
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