Titel:Video-Kassette "Ich schreibe auch über dich" / I also write about you / Miep Gies´s Erinnerungen an Anne Frank
Herausgeber:Anne-Frank-Haus Amsterdam; NBLC Stichting, Den Haag (Vertrieb); Anne Frank Zentrum Berlin 
ISBN/Mediennummer: 

Bewerter:Projektgruppe des IB&M der GPI

Teil I: P�dagogische Bewertung4.7 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in sehr guter Art und Weise konzipiert und realisierbar. - sehr gut (1)
Der dreißigminütige Videofilm „Ich schreibe auch über dich! Erinnerungen von Miep Gies an Anne Frank“ ist ein Film, in dem das Mädchen Anne Frank in der Zeit des Nationalsozialismus mit ihren Erlebnissen im Mittelpunkt steht. Die damalige Helferin und Retterin des Tagebuchs von Anne Frank, Miep Gies, schildert in einem Interview die Ereignisse und das Leben bzw. Überleben in jenen zwei Jahren, in denen sich Anne Frank mit ihrer Familie und anderen Untergetauchten in dem Amsterdamer Hinterhaus in der Prinsengracht versteckt hielt in einem in den neunziger Jahren geführten Interview von Wouter van der Sluis. Somit kann man den Film als ein biographisches Interview verstehen. Gelungenes Anliegen dieses Medienproduktes ist es, Probleme und Leben während des Zweiten Weltkrieges im Amsterdamer Versteck vor der Verfolgung konkret und authentisch darzustellen; Geschichte ein Gesicht zu geben; Verfolgung von jüdischen Bürgern am Beispiel zu veranschaulichen; dabei auch die Schwierigkeiten der solidarischen Helfer darzustellen - auch ihre Perspektive einzunehmen; die Gefahr, der sie sich aussetzten zu erkennen; ihre Sorgen und Freuden kennen zu lernen. Eindrucksvoll vermittelt das Interview Zeitgeist und Anliegen der Helfer. Der Film ist authentisch, verstehbar und anrührend. Der Film und die Aussagen von Miep Gies lassen Anne Franks Entwicklung in der Enge des Verstecks miterleben. Als Anne Frank und die anderen Versteckten verhaftet wurden, nahm Miep Gies das Tagebuch von Anne Frank an sich und bewahrte es auf im Bewusstsein, dass dieses Buch einen hohen Stellenwert in Annes Leben hatte. Sie übergab es dem Vater Otto Frank, der als einziger Überlebender zurückkehrte. Nur so konnte es weltweit veröffentlicht werden.

Teil II: Didaktische Bewertung4.3 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in gelungener Art und Weise konzipiert und realisierbar. - gut (2)
Der Videofilm „Ich schreibe auch über dich! Erinnerungen von Miep Gies an Anne Frank“ wendet sich an einen breiten Adressatenkreis. Dieser schließt Schule ein -beginnend bei der Sekundarstufe - und Erwachsenenbildung. Er bezieht sich auch auf Freizeitbereiche, schließt Aus- und Weiterbildung ein. Das Video weist einen didaktisch gut überlegten, folgerichtigen Bau auf. Es ist anschaulich und emotional wirkungsvoll aufgebaut strukturiert. Gesonderte Lernsteuerung und Leistungsauswertung entfallen. Aus medienspezifischer Sicht entfallen ebenso Interaktionsstrukturen. Zur Erzeugung von didaktischer Unmittelbarkeit, von direkter Erfahrung und von Authentizität ist didaktisch zweckvoll vorgegangen worden und wird ein lebensgeschichtlich angelegtes Interview genutzt. Die Vermittlung wird durch das erzählende Individuum und die Eingabe seiner Intentionen befördert. Die fragende und deutende Formgebung der Darstellung durch die Interviewer, die mediale Repräsentation des Erzählten in der Medienproduktion mit den Erinnerungen von Miep Gies an Anne Frank stellen einen Mikrokosmos dar, an dem die Produktion eines kulturellen Gedächtnisses direkt beobachtbar ist. Es wird eine eigene soziale und historische Situation vermittelt, in der es um Vergangenheit und Deutung geht.

Teil III: Mediale Bewertung4.5 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in sehr guter Art und Weise konzipiert und realisierbar. - sehr gut (1)
Der Videofilm „Ich schreibe auch über dich! Erinnerungen von Miep Gies an Anne Frank“ überzeugt in seiner mediengerechten audiovisuellen Gestaltungsweise, die auf die Interviewpartner und Einbezogene orientiert und damit den Menschen und seine unmittelbare Darstellungsweise in den entsprechenden Hintergründen zum Tragen kommen lässt, lebendige Vorstellung, Unmittelbarkeit, Überzeugung und Authentizität erzeugt. Vergangenheit und Gegenwart bilden für den Rezipienten eine Einheit. Gleiches gilt für Darstellung und Wertung. Die Gestaltung des Videofilms ist insgesamt emotional wirkungsvoll, überzeugend, inhaltsadäquat und adressatengerecht.

Teil IV: Bedienungsbewertung4.0 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in gelungener Art und Weise konzipiert und realisierbar. - gut (2)
Der Videofilm „Ich schreibe auch über dich! Erinnerungen von Miep Gies an Anne Frank“ ist entsprechend seiner Medialität äußerst einfach handhabbar und nutzbar. Als printmediale Bedienungsanleitung dient ein Begleitmaterial. Es handelt sich dabei um einen Leitfaden für Dozenten und Schüler, die `Anne Frank Zeitung 10+ 1998`, mit einer Spezialbeilage zum Thema `Helfen`. Hier werden aktuelle Themen wie beispielsweise die Rechte des Kindes und einhundertfünfzig Jahre Grundgesetz in den Niederlanden behandelt und dienen beispielhaft der Unterstützung, Vergangenheit zu bewältigen und Zukunft zu gestalten.

Teil V: Gesamtbewertung17.6 Punkte - empfehlenswertes didaktisches Multimediaprodukt - gut (2)
„Ich schreibe auch über dich! Erinnerungen von Miep Gies an Anne Frank“ ist ein empfehlenswertes didaktisches Medienprodukt, das vorrangig zwei Frauen in den Mittelpunkt stellt: Miep Gies und Anne Frank. Die eine, das jüdische Mädchen Anne Frank, musste sich mit ihrer Familie und anderen zwei Jahre vor dem Nationalsozialismus verstecken. Die andere, Miep Gies, war in diesen zwei Jahren die heimliche Verbindung zur Außenwelt und Helferin für die im Haus in der Prinsengracht 263 Versteckten. Nur so konnten sie zunächst dem Nationalsozialismus entgehen. Lernzielstellung ist, an diesem eindrucksvollen Beispiel von Verfolgung und Hilfe in der Zeit des Nationalsozialismus konkret und authentisch zu erfahren. Über fünfzig Jahre später zeichnet das Interview mit Miep Gies jene Zeit in Amsterdam auf. Die damalige Helferin und Retterin des Tagebuchs von Anne Frank schildert dabei die Ereignisse und das Leben bzw. Überleben in jenen zwei Jahren im Versteck in der Prinsengracht 263. Geschildert und veranschaulicht werden Verfolgung, Versteckenswidrigkeiten und Helfensschwierigkeiten, Gefahren, Sorgen und auch Freuden. Als Anne Frank und die anderen im Versteck verhaftet wurden, bewahrte Miep Gies das Tagebuch der Anne Frank. Nur so konnte es weltweit veröffentlicht werden. Der Videofilm wendet sich an einen breiten Adressatenkreis, Schule und Erwachsenenbildung einschließend. Didaktisch gut überlegt, anschaulich, emotional wirkungsvoll vermittelt er Erfahrung und Authentizität. Es wird eine eigene soziale und historische Situation vermittelt, in der es um Vergangenheit und Deutung geht. Die Gestaltungsweise ist anliegen- und adressatengerecht, insgesamt emotional wirkungsvoll, überzeugend. Seine Nutzung ist äußerst einfach handhabbar. Die printmediale Bedienungsanleitung ist ein Leitfaden für Dozenten und Schüler, die `Anne Frank Zeitung 10+ 1998`, mit einer Spezialbeilage zum Thema `Helfen`. Es werden aktuelle Themen wie beispielsweise die Rechte des Kindes und einhundertfünfzig Jahre Grundgesetz in den Niederlanden behandelt und dienen beispielhaft der Unterstützung, Vergangenheit zu bewältigen und Zukunft zu gestalten.

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