Titel:Video-Kassette Eine glückliche Zeit / Een Gelukkige Tijd - omtrent de Barneveldjoden / A happy time / omtret de Barneveldjoden
Herausgeber: Nederlandse Programma Stichting, Hilversum; Produktion: Eddy Wijngaarde für Odusseia Films in Koproduktion mit der NPS (Nederlandse Programma Stichting, eine Rundfunktorganisation ohne Gewinnzwecke); Niederländisches Filmmuseum 
ISBN/Mediennummer: 

Bewerter:Projektgruppe des IB&M der GPI

Teil I: P�dagogische Bewertung4.8 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in sehr guter Art und Weise konzipiert und realisierbar. - sehr gut (1)
Das Video „Een gelukkige Tijd – omtrent de Barneveldgroep“ - „Eine glückliche Zeit – die Barneveldgruppe“ ist ein problemhaftes didaktisches Medienprodukt - vorrangig für die Erwachsenenbildung, das sich mit einer speziellen Thematik zum Nationalsozialismus in den Niederlanden beschäftigt. Es geht um Juden im Nationalsozialismus und Themen wie: Konflikte, Gewalt, Zweiter Weltkrieg, Aufarbeitung durch die Nachkriegsgeneration. Die Drehbuchautorin und Filmemacherin wagt sich an die Wurzeln des Traumas ihrer Mutter. Diese sprach nie über den Zweiten Weltkrieg, obwohl sie ihn als Jüdin erlebt hatte. Sie fühlte sich „schuldig“. Die Geschichte der siebenhundertköpfigen jüdischen Barneveldgruppe ist keinesfalls typisch, wenn man bedenkt, dass Hunderttausende niederländischer Juden ermordet worden sind. Der Videofilm "Eine glückliche Zeit" ist ein Dokumentationsfilm. Als 1942 auch in den Niederlanden eine massive Judenverfolgung und die Deportation in Vernichtungslager einsetzten, wurden etwa 700 niederländische jüdische Bürger exklusiv in Schloß "De Schaffelaar" und dem dazugehörigen Nebengebäude in Barneveld untergebracht. Nach 1945 schwiegen sie darüber. Der Videofilm bricht dieses Schweigen. Dass es diese Gruppe der 700 geben konnte, geht auf K.J. Frederiks zurück (damaliger Generalsekretär für Innere Angelegenheiten), der eine Liste "verdienstvoller jüdischer Niederländer" zusammenstellte. Sie waren von einer Deportation in die Konzentrationslager freigestellt. Frederiks hatte dafür die Zustimmung der deutschen Führung eingeholt. Die 700 waren exponiert, sie waren Intellektuelle, Künstler, Mediziner und Industrielle, die auf Schloss Barneveld ihr bisheriges Leben fortführten bzw. dieses versuchten. Eine Interviewte bezeichnet es als „eine glückliche Zeit". Diese Zeit war geprägt durch Veranstaltungen, Revuen, Hauskonzerte, Liebesabenteuer im Schlosspark. Dennoch kam auch Zukunftsangst auf. Herbst 1943 wurde die Gruppe nach Westerbork transportiert und ein Jahr später nach Theresienstadt. Als sie dann doch nach Westerbork und Theresienstadt deportiert werden, sehen sie von dort die Züge in die Vernichtungslager fahren. Die 700 Barnevelder überlebten den Krieg. Im Videofilm sprechen 9 von ihnen über die Vergangenheit.

Teil II: Didaktische Bewertung4.5 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in sehr guter Art und Weise konzipiert und realisierbar. - sehr gut (1)
Dar Videofilm „Een gelukkige Tijd – omtrent de Barneveldgroep“ - „Eine glückliche Zeit – die Barneveldgruppe“ ist ein didaktisches Medienprodukt - vorrangig für die Erwachsenenbildung und auch für Jugendliche bzw. ab Sekundarstufe II einsetzbar, dass einen problem- und gesprächsorientierten Unterricht initiiert. Struktur und Aufbau des Medienprodukts sind didaktisch- methodisch sehr gut durchdacht. Didaktische Positionen und Prinzipien werden gut angewendet, so dass Allgemeines und besonderes erkennbar sind und bleiben. Rationales und Emotionales werden inhalts- und anliegenentsprechend angewandt.

Teil III: Mediale Bewertung5.0 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in sehr guter Art und Weise konzipiert und realisierbar. - sehr gut (1)
Der Videofilm „Eine glückliche Zeit" ist aus der Perspektive der zweiten Generation gestaltet. Anlass für die beeindruckende, die Diskussion und Auseinandersetzung anregende Dokumentation ist die Suche der Filmemacherin Oeke Hoogendijk nach der Kriegsvergangenheit ihrer Mutter, die ein Mitglied der Barneveldgruppe war. Überzeugend werden ausschließlich Originalaufnahmen und –dokumente, werden Dokumentationen in Form von Interviews, Gesprächen, Berichten, Beschreibungen und Natur- und Landschaftsfilmszenen einbezogen. Musik unterstützt – hervorragend ausgewählt – Zeitgeist und Intensionen. In den Interviews wird zurückhaltend vorgegangen. Meist sind es interessante lange Berichte und Schilderungen, die sich aus einer angenommenen Frage ergeben. Anliegengemäß und adressatengerecht werden die Ebenen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt. Insgesamt handelt es sich um einen Videofilm, den sich – selbst bei niederländischer Sprachversion – gut verständlich macht.

Teil IV: Bedienungsbewertung4.8 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in sehr guter Art und Weise konzipiert und realisierbar. - sehr gut (1)
Der Videofilm „Eine glückliche Zeit" ist – der Medienart geschuldet – ausgesprochen bedienerfreundlich und einfach zu handhaben. Er bedarf keiner Erläuterungen. Der Videofilm spricht für sich. Das Cover kennzeichnet den Inhalt, gibt technische Daten führt das Impressum auf.

Teil V: Gesamtbewertung19.2 Punkte - beispielhaftes didaktisches Multimediaprodukt - sehr gut (1)
Der Videofilm und Dokumentationsfilm „Een gelukkige Tijd – omtrent de Barneveldgroep“ - „Eine glückliche Zeit – die Barneveldgruppe“ ist ein beispielhaftes didaktisches Medienprodukt vorrangig für die Erwachsenenbildung. Es widmet sich einer speziellen Thematik zum Nationalsozialismus in den Niederlanden. Die Filmemacherin beschäftigt sich mit den Wurzeln des Traumas ihrer jüdischen Mutter, die nie über den Zweiten Weltkrieg sprach, den sie überlebt hatte. Die Geschichte der siebenhundertköpfigen jüdischen Barneveldgruppe, zu der sie gehörte, ist keinesfalls typisch, den gleichzeitig wurden Hunderttausende niederländischer Juden durch den Nationalsozialismus ermordet. Als 1942 auch in den Niederlanden eine massive Judenverfolgung und die Deportation in Vernichtungslager einsetzten, wurden etwa 700 niederländische jüdische Bürger exklusiv im Schloß "De Schaffelaar" mit Nebengebäude in Barneveld untergebracht. Diese Gruppe der 700 geht auf den damaligen Generalsekretär für Innere Angelegenheiten zurück, der eine Liste "verdienstvoller jüdischer Niederländer" zusammenstellte, die mit Zustimmung der deutschen Führung von Deportationen in Konzentrationslager "freigestellt" wurden. Diese Intellektuellen, Künstler, Mediziner und Industrielle konnten auf Schloss Barneveld ihr bisheriges Leben fortführen, wenn auch Zukunftsängst aufkamen. Herbst 1943 wurde die Gruppe nach Westerbork transportiert und ein Jahr später nach Theresienstadt. Die 700 Barnevelder überlebten den Krieg. Struktur und Aufbau des Medienprodukts sind didaktisch sehr gut, didaktische Positionen und Prinzipien lassen Allgemeines und Besonderes erkennen. Rationales und Emotionales sind inhalts- und anliegenentsprechend angewandt. Überzeugend inhalts- und adressatenorientiert werden Originalaufnahmen und –dokumente,Interviews, Beschreibungen einbezogen. Der Videofilm ist einfach zu handhaben und bedarf keiner Erläuterungen.

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