Titel:Anderes Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland
Herausgeber:Anne Frank Zentrum Berlin (bundesweiter Koordinator der Wanderausstellung), Rosenthaler Str. 39, 10178 Berlin 
ISBN/Mediennummer: 

Bewerter:Projektgruppe des IB&M der GPI

Teil I: P�dagogische Bewertung4.2 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in gelungener Art und Weise konzipiert und realisierbar. - gut (2)
Das didaktische Multimediaprodukt "Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland" ist ein kommunikativer Lernort und die didaktisch geschickte Idee und Realisation eines hybriden Multimediaproduktes, das über Internet eine multimediale Ausstellung zu Anne Frank und den Nationalsozialismus anbietet, die Begleitung der Besucher durch jugendliche, also beinahe gleichaltrige Experten einschließt (unter ihrer Anleitung können sich die Besucher auf Entdeckungsreise begeben) und die Logistik sowie Materialbereitstellung zur Aussstellung einschließt. Zudem existiert eine analoge Dauerausstellung in der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. Die Aussstellung ist für die pädagogische Arbeit mit Gruppen konzipiert und regt Diskussionen über verschiedene Perspektiven und Schichten der Geschichte an. Das Tagebuch der Anne Frank, weltweit als ein anrührendes persönliches biographisches Dokument des Holocaust geltend, steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Zitate aus dem Tagebuch begleiten die Besucher durch die vielfältigen Themen der Ausstellung. Multimediale und interaktive Angebote wie Filmprojektionen, Hörbeispiele und CD-ROM-Terminals ermöglichen aktives Erkunden mit allen Sinnen. Die Besucher können selbt bestimmen, welches der Themen sie vertiefen wollen. Der Ausstellung zugrundegelegt sind folgende persönliche Fragen zu Anne Frank: Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Was geschieht mit mir? Es sind Fragen, die das Thema Judentum und Nationalsozialismus erhellen sowie Herkunft, Heimat und nationale Zugehörigkeit beleuchten. Es sind Fragen, die sich mit den Themen: Krieg, Holocaust und Judenverfolgung auseinandersetzen. Und es sind Fragen, die den individuellen emotionalen Zugang zu Gewissen, Liebe und Schreiben hervorheben. Das anregende hybride didaktische Multimediaprodukt wendet sich an einen breiten Adressatenkreis und ist dabei vornehmlich auf den Adressatenkreis Jugendliche im Alter von 12 bis zu 18 Jahren zugeschnitten. Vier Multimediagroßwände präsentieren den Inhalt des Tagebuches, wobei einzelne Schwerpunkte bzw. Gesichtspunkte aus der Biographie von Anne Frank vertieft und in Beziehung bzw. Zusammenhang mit der Gegenwart gebracht werden. Eine Vielfalt von audiovisuellen, multimedialen und traditionellen Medien unterstützt die Aussage der Ausstellung in Bezug auf das geschichtliche Umfeld und die Sicht auf historische Ereignisse. Bemerkenswert an dem Projekt ist die dazugehörende Ausstellungseinweisung durch direkte zweitägige seminaristische Vorbereitung von Gruppenführungen im Berliner Anne Frank Zentrum. Dabei bleibt die seminaristische Vorbereitung der Ausstellung und deren Führung nicht stehen, sondern evaluiert auch am Ende des Ausstellungsprojekts die gewonnenen Erfahrungen in einem Feedbackseminar. Außer dem Trainingsseminar führt das Berliner Anne Frank Zentrum an jedem Ausstellungsort ein Fortbildungsseminar für Pädagogen durch, in dem es um thematische Ansatzpunkte und um Methoden, die den Unterricht bereichern können, geht.

Teil II: Didaktische Bewertung4.0 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in gelungener Art und Weise konzipiert und realisierbar. - gut (2)
Das didaktische Multimdeiaprodukt "Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland" wendet sich an einen ausgesprochen breiten Adressatenkreis, der Jung und Alt gleichermaßen einschließt und anspricht. Als Ausstellungsadressaten und als Begleitadressaten werden dabei besonders Jugendliche berücksichtigt. Zum einen handelt es sich um Jugendliche etwa in Anne Franks Alter zur Zeit ihres Untergetauchtseins und Verstecks in Amsterdam - zum anderen um ältere Jugendliche, die die Ausstellung begleiten nach dem Vorgehen von "Jugendliche begleiten Jugendliche". Diese Funktion von Gruppenbegleitung wird im Berliner Anne Frank Zentrum in einem zweitägigen Trainingsseminar vorbereitet. Aktive und produktive Auseinandersetzung mit Geschichte; konkretisierte Darstellung und beispielhaftes Vorgehen sind didaktische Gesichtspunkte, die dem hybriden didaktischen Multimediaprodukt zugrundeliegen. Die didaktische Auswahl des Inhalts entspricht dem Anliegen, das über die enge Bindung an Anne Frank hinausgeht. Die Vermittlungs- und Lernformen entsprechen sowohl dem Anliegen, den Adressaten und den Einsatzbereichen sehr gut.

Teil III: Mediale Bewertung4.3 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in gelungener Art und Weise konzipiert und realisierbar. - gut (2)
Das didaktische Multimediaprodukt "Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland" besticht durch seine inhaltsadäquat adressatengerechte Ausstellungsgestaltung und die dementsprechende sprachliche, visuelle, auditive und audiovisuelle Gesamtgestaltung. Die Ausstellungskonzeption geht den personifizierenden Leitfragen in drei Schichten nach und fördert dabei die Identifikation der Nutzer: Wer bin ich? Was geschieht mit mir? Was ist mit wichtig? Die erste Schicht beleuchtet Anne Franks Leben im Hinterhaus und ihr persönliches Umfeld. Die zweite Schicht thematisiert den historischen Hintergrund des Tagebuches während des Nationalsozialismus. Die dritte Schicht beschäftigt sich mit der gegenwärtigen Bedeutung der Gedanken von Anne Frank und zwingt so im besonderen den Ausstellungsnutzer zur werteorientierten Auseinandersetzung. Drei multimediale Wände dominieren und werden inhaltsorientiert flankiert von Multimedia und weiteren Ausstellungsmaterialien.

Teil IV: Bedienungsbewertung4.2 Punkte - Pr�faspekt und das didaktische Anliegen sind in gelungener Art und Weise konzipiert und realisierbar. - gut (2)
Das hybride didaktische Multimediaprodukt "Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland" ist in hohem Maße adressatenzugeschnitten und anwenderorientiert. Detailiert werden die konkreten technischen Daten der Ausstellung dargestellt und wird auf Details hingewiesen. Diese berücksichtigen exakt den Platzbedarf, das Verpackungsmaß, die Maße der Multimediawände, den Gruppenraum, die Stromversorgung und Beleuchtung, die Lagerfläche, auch den Medienverkauf und auch die Versicherung. Instruktiv wird über ein anzugehendes Trägerkreismodell mit Pädagischer Betreuung, Rahmenprogramm, Öffentlichkeitsarbeit, Jugendprojekten, Organisation und Logistik sowie Finanzierung informiert. Weiterhin werden die einzelnen, zeitlich differenziert abgesteckt anzugehenden Schritte vermittels einer Zeitleiste von der Bildung des Trägerkreises bis zum Abbau der Ausstellung dargestellt und wird über das dementsprechende Vorgehen informiert. Angeboten werden und im einzelnen dargelegt werden: Informationen zur "Multimedia-Wand `Holocaust`" mit Fotos, Hörsequenzen, Filmsequenzen, Dokumentenordnern etc.; didaktisch-methodisches Vorgehen und Anregungen: "Anne Frank im Unterricht. Ein Werkstattseminar für Pädagogen" und "Jugendliche begleiten Jugendliche. Das Trainingsseminar für Ausstellungsbegleitung". Insgesamt sind die angebotenen Aussagen zu Bedienungsgestaltung und Bedienungsanleitung hervorhebenswert instruktiv.

Teil V: Gesamtbewertung16.8 Punkte - empfehlenswertes didaktisches Multimediaprodukt - gut (2)
"Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland" ist ein empfehlenswertes hybrides didaktisches Multimediaprodukt und ein kommunikativer Lernort. Es bietet viel mehr, als der Titel vermuten lässt und ermöglicht die Ausgestaltung und Nutzung einer didaktisch wohlüberlegten multimedialen Ausstellung zu Anne Frank und den Nationalsozialismus. Dazu gehört eine durch das Anne Frank Zentrum in Berlin vorbereitende/ausbildende Besucherbegleitung. Die angehenden jugendlichen Ausstellungsbegleiter lernen dabei, wie sich Besucher mit ihrer diskreten Führung auf eine eindrucksvolle Entdeckungsreise begeben können. Das hybride Multimediaprodukt existiert als Dauerausstellung in der "Jugendbegegnungsstätte Anne Frank" in Frankfurt/Main. Die Ausstellung war u.a. bereits in München und Münster zu sehen. Zum hybriden Multimediaprodukt gehört das Angebot der gesamten Ausstellungslogistik. Die multimediale Wanderausstellung wendet sich an einen breiten altersunabhängigen Adressatenkreis und ist dennoch gleichzeitig besonders auf Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren zugeschnitten. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Anne Franks Tagebuch - das anrührende persönliche Dokument eines jüdischen Mädchens über den Holocaust. Zitate aus dem Tagebuch begleiten die Besucher durch die vielfältigen Themen der Ausstellung. Multimediale und interaktive Angebote wie Filmprojektionen, Hörbeispiele und CD-ROM-Terminals ermöglichen eine aktive Erkundung mit allen Sinnen. Der Ausstellung sind drei persönliche Fragen zu Anne Frank zugrundegelegt: Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Was geschieht mit mir? Es sind Fragen, die das Thema Judentum und Nationalsozialismus erhellen sowie Herkunft, Heimat und nationale Zugehörigkeit beleuchten. Es sind Fragen, die sich mit den Themen: Krieg, Holocaust, Judenverfolgung auseinandersetzen. Und es sind Fragen, die den individuellen emotionalen Zugang zu Gewissen, Liebe und Schreiben hervorheben. Die für die pädagogische Arbeit mit Gruppen konzipierte Ausstellung vermittelt verschiedene Perspektiven und spürt dabei drei Schichten der Geschichte nach. Die erste beleuchtet Anne Franks Leben im Hinterhaus und das persönliche Umfeld. Die zweite thematisiert den historischen Hintergrund des Tagebuches während des Nationalsozialismus. Die dritte beschäftigt sich mit der gegenwärtigen Bedeutung der Gedanken von Anne Frank und "zwingt" den Besucher zu werteorientierter Auseinandersetzung. Bemerkenswert sind Aussagen und Angebote des hybriden Multimediaproduktes, sind die implizite direkte zweitägige seminaristische Vorbereitung von Gruppenführern im Berliner Anne Frank Zentrum sowie das Fortbildungsseminar für Pädagogen, das das Berliner Anne Frank Zentrum an jedem Ausstellungsort zu thematischen Ansatzpunkten und methodischem Vorgehen durchführt.

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